Osteopathische Medizin

Osteopathische Medizin ist ein alternativmedizinischer Ansatz, der Schmerzen, Funktionsstörungen und andere – die Lebensqualität einschränkende – Zustände ohne den Einsatz von Medikamenten zu beeinflussen versucht. (Medikamenteneinnahme ist dabei aber keine Kontraindikation für osteopathische Behandlungen!)

Osteopathische Medizin beruht auf der Vorstellung, dass zu lange anhaltende große Belastungen physischer oder psychischer Art sich als physiologische Veränderungen im Körper manifestieren und mit der Zeit körperliche Symptome hervorrufen.

Diese durch Belastungen ausgelösten Veränderungen werden vom osteopathische arbeitenden Arzt mit allen Sinnen wahrgenommen. Der Blick ist dabei nicht auf bestimmte Strukturen oder Gewebebereiche fokussiert, sondern auf den ganzen Menschen in seiner bio-psycho-sozialen Einbettung.

Die manuelle Behandlung erfolgt nicht in Form von standardisierten Techniken, sondern individuell angepasst an jede individuelle Situation, jeden individuellen Patienten und jedes individuelle Gewebe. Osteopathische Behandlungen sind in der Regel keine Notfallbehandlungen. Veränderungen im osteopathischen Sinne brauchen Zeit. Therapieabstände gehören zum Therapiekonzept, wie die Behandlung selbst.

Die Terminabfolge (Häufigkeit und Frequenz) ergibt sich aus den Befunden und den Reaktionen der Patient/innen und wird von Behandlung zu Behandlung festgelegt.

Profundes Fachwissen zusammen mit einem Bewusstsein für nicht direkt nachvollziehbare, wissenschaftlich evtl. noch nicht erklärbare oder individuell gesteuerte übergeordnete Zusammenhänge und damit verbunden der Respekt vor jedem einzelnen Patienten und seinen Reaktionen sind die Grundvoraussetzungen eines osteopathisch arbeitenden Arztes.

Weiterhin sind sowohl von therapeutischer als auch von Patientenseite die Fähigkeit zur Selbstreflexion unabdingbar. Sie muss die Frage zulassen, ob die verabreichte Behandlung den Raum für Veränderung wirklich zulässt und öffnet bzw. ob der Raum, die Bereitschaft und die Möglichkeit für Veränderung im Moment beim Patienten überhaupt vorhanden sind oder ob die Behandlung- im gegenteiligen Fall – eher belastend wirkt.

Offenheit im Arzt –Patientenverhältnis ist die Basisvoraussetzung für osteopathische Behandlungen.